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Sind Sie für den Konjunkturabschwung gewappnet?
Die Anzeichen eines bevorstehenden wirtschaftlichen Abschwungs verdichten sich und führen zu wachsender Verunsicherung. Unternehmens-Leader sind daher gut beraten, ihre Strukturen und Prozesse auf ihre Tauglichkeit für wirtschaftlich schwierige Zeiten zu prüfen. Oberstes Gebot ist es dabei, das Unternehmen effizienter und skalierbarer zu gestalten. Aber wie?
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Die Anzeichen eines bevorstehenden wirtschaftlichen Abschwungs verdichten sich
Vier Gründe sprechen gemäss Einschätzung von hpo forecasting für eine baldige Wirtschaftskrise:
- Gemäss unseren Analysen haben die Konsum- und Industriezyklen wie erwartet ihre Scheitelpunkte in allen grossen Wirtschaftsregionen erreicht oder bereits klar überschritten. Wie Peter Meier vor über einem Jahr in einem NZZ-Artikel ausführte, ist dies ein zuverlässiger Indikator für eine bevorstehende Wirtschaftskrise, wie sie nur alle 7 bis 12 Jahre vorkommt. Mit dem Peter-Meier-Prognosemodell konnte hpo forecasting die sich abzeichnende Krise schon vor rund zwei Jahren recht zuverlässig datieren und prognostizieren.
- In fast allen Investitionsgüterbranchen sehen wir seit Anfang Jahr fallende Auftragseingangszahlen, aber meist immer noch auf einem relativ hohen Niveau. In frühzyklischen Industrien wie der Halbleiterindustrie ist der Auftragseingang schon stark zurückgegangen. In den letzten drei Quartalen ist die globale Nachfrage nach Halbleitern bereits um rund 20% geschrumpft – der stärkste Rückgang seit dem Krisenjahr 2008.
- Wir beobachten im vergangenen Quartal sowohl in Europa, den USA als auch in Asien einen starken Rückgang des Geschäftsvertrauens (vgl. Grafik). Eine derart synchronisierte und starke Abnahme des Geschäftsvertrauens war in der Vergangenheit meist nur vor grösseren Wirtschaftskrisen zu beobachten. In den USA und Europa hat der BCI den Level 100 bereits im zweiten Quartal unterschritten und liegt nun klar darunter. Werte unter 100 bedeuten einen negativen Ausblick. Der entsprechende aggregierte Wert für Asien bewegt sich schon seit längerem auf tiefem Niveau.
- Die in der Wirtschaftspresse viel diskutierte amerikanische Zinskurve ist stark abgeflacht und bewegt sich seit Mai 2019 im negativen Bereich (Betrachtung: Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren vs. 3 Monate). Eine inverse Zinskurve hat in der Vergangenheit mit hoher Zuverlässigkeit Wirtschaftskrisen angekündigt.
Dass die Finanzmärkte bisher noch nicht stärker unter Druck kamen, hat unseres Erachtens viel mit der Geldpolitik der Zentralbanken und wenig mit der Realwirtschaft zu tun. Wie lange können die Finanzmärkte dem Druck der Realwirtschaft noch standhalten?
Fazit
Unternehmen, die dem Konjunktureinfluss stark ausgesetzt sind, müssen sich für einen länger anhaltenden Abschwung wappnen. Dies trifft vorwiegend Branchen wie den Maschinenbau. Mit der Abschwächung der Konjunktur steigt auch die Gefahr des Platzens verschiedener Blasen im Finanzmarkt, die ihre Ursache in der extrem expansiven Notenbankpolitik der letzten zehn Jahre haben. Das Risiko einer neuen Finanzkrise steigt, und dies hätte dann auch negative Auswirkungen auf fast alle anderen Branchen.
Herausforderungen bei Konjunkturänderungen
Bei einer Änderung der Konjunktur bleibt die zentrale Herausforderung für jedes Unternehmen, seine Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Dabei stehen das Unternehmensergebnis und der Erhalt des Unternehmenswertes im Vordergrund. Jeder Auf- bzw. Abschwung bedingt eine Abweichung des Unternehmens von der optimalen Leistungsfähigkeit, d.h. vom optimalen Betriebspunkt. Der Betriebspunkt ist jener Punkt, bei dem das Verhältnis zwischen Output und Input im bestmöglichen Verhältnis steht. Sobald sich Unternehmen ausserhalb eines Toleranzbandes von +/–10% über oder unter diesem Betriebspunkt befinden, führt es zu einer Veränderung der Leistungsfähigkeit. In unseren Projekten haben wir festgestellt, dass sich eine leichte Überlast besser auf die Leistungsfähigkeit auswirkt als eine leichte Unterlast.
Folgen eines Konjunkturabschwungs
Bei einem Konjunkturabschwung weicht ein Unternehmen sehr oft vom optimalen Betriebspunkt ab. Das bedeutet, dass schnell Planabweichungen entstehen, die meist drastische Folgen auf das gesamte Unternehmensergebnis haben. Der Hauptgrund dafür ist relativ einfach: Unternehmen sind meistens nicht dafür gestaltet, nachhaltig auf Volatilitäten zu reagieren. Die Gründe, nicht auf Volatilität ausgerichtet zu sein, sind vielschichtig. Man kann es meist mit einem «Systemfehler» gleichsetzen. Langfristig sind Unternehmen im Vorteil, die gut mit Volatilitäten umgehen können. Das bedeutet aber auch, dass ein Unternehmen sich in seinem Tun hinterfragen und für neue Wege offen sein muss. Eine Möglichkeit, sich auf Konjunkturschwankungen vorzubereiten, ist strategisches Organisationsdesign.
Mit ganzheitlichem Organisationsdesign Leistungsfähigkeit und Resilienz stärken
Strategisches Organisationsdesign stellt sicher, dass ein Unternehmen seine volle Leistungsfähigkeit erreichen kann, und zwar sowohl am geplanten Betriebspunkt (messbarer Punkt für die optimale Leistungsfähigkeit) als auch bei Abweichungen vom geplanten Betriebspunkt, die durch Konjunkturschwankungen verursacht werden. Bei einem strategisch gestalteten Unternehmen kann sich das System, d.h. Mitarbeitende und Prozesse, auf die neue Gegebenheit rascher einstellen.
Strategisches Organisationsdesign ist ganzheitlich. Es sorgt dafür, dass folgende Elemente aufeinander abgestimmt sind und die Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen:
- Wertschöpfung: Wenn die durch das Unternehmen erbrachte Leistung klar ausgerichtet und differenzierend ist, lässt sich das unternehmerische Risiko reduzieren.
- Kernkompetenzen: Der Aufbau von eigenen differenzierenden Fähigkeiten und die Entscheidung zu Make or Buy (d.h. Leistungen selber herstellen oder einkaufen) garantiert eine Fokussierung.
- Geschäftsprozesse: Die Prozesse, die zur Erbringung der Wertschöpfung definiert wurden, werden in einem übergeordneten Geschäftsprozessmodell aggregiert, konsolidiert und aufeinander abgestimmt.
- Kostenstrukturen: Eine flexibles Kostenkontrollsystem, das schnell die Veränderung des Verhältnisses der variablen zu den Fixkosten misst, ermöglicht ein rasches Reagieren im Fall eines Abweichens.
- Agilität: Die permanente Besetzung von erfolgskritischen Gefässen (z. B. Trenderkennung und -bewertung) gegenüber einer jährlichen Abfragung sichert die Vorhersehbarkeit und rasche Reaktion bei Veränderungen.
Insgesamt macht strategisches Organisationsdesign Unternehmen anpassungsfähiger und resilienter und sorgt dafür, dass sie jederzeit die bestmögliche Leistung erbringen können.
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hpo steht für High Performance Organisations. Als Experten für Strategie, Geschäftsprozesse, Organisation und Transformation begleiten wir national und global tätige Kunden seit 1995 dabei, Leistungspotenziale freizusetzen und Strategien in messbare Resultate zu verwandeln. Mit unserem ganzheitlichen und partnerschaftlichen Beratungsansatz führen wir sie zuverlässig zum Ziel: einer durchgängig gestalteten und nachhaltig wirksamen High Performance Organisation – zukunftsfähig und mit klarem Wettbewerbsvorteil.
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