Procurement Excellence: Strategische Hebel und durchgängiges Operating Model
Für Einkaufsverantwortliche in der Fertigungsindustrie gibt es auch 2023 kein Aufatmen. Kopfzerbrechen bereiten nicht nur die anhaltenden Probleme mit globalen Lieferketten, auch Energiekrise, Rohstoffengpässe und Inflation sorgen für Druck. Können die Preiserhöhungen nicht vollumfänglich auf die Abnehmer überwälzt werden, muss der Einkauf eine tragfähige Lösung finden, um die explodierenden Beschaffungskosten zu bekämpfen und alle Potenziale auszuschöpfen.
Die grössten Hebel stecken im strategischen Einkauf
Durch Procurement Excellence zeichnen sich Best-in-Class Einkaufsorganisationen aus, welche auf die Unternehmensstrategie einzahlen und höchste Anforderungen an Wirksamkeit, Effizienz und Kompetenz erfüllen. Mit einem Prozessmodell, welches die Einkaufs-Strategie Schritt für Schritt in die operativen Tätigkeiten übersetzt und in das Geschäftsprozessmodell des Unternehmens eingebettet ist, kann der Einkauf seinen Wertbeitrag erhöhen und Preissteigerungen wirksam abfedern. Dabei sollen einerseits die Einkaufskosten reduziert, andererseits die Prozesskosten gesenkt werden (Abb. 1: Hebel und Aufgaben des Einkaufs).
Die Hebel des Strategischen Einkaufs liegen vor allem in der Gestaltung der Rahmenbedingungen: dazu zählen Materialgruppen- und Lieferantenstrategien, Aushandlung der Rahmenverträge sowie das Management des Lieferantenportfolios. In Zusammenarbeit mit der Produktentwicklung kann der Strategische Einkauf über den Grad der Standardisierung von Lieferanten und Materialien die Herstellkosten mit beeinflussen. Diese werden zu bis zu 80% in der Entwicklung definiert.
Der Operative Einkauf ist auf eine effiziente Sicherstellung der Verfügbarkeit getrimmt. Durchgängige Verantwortlichkeiten, klare Rollen und hocheffiziente Prozesse ermöglichen auch die Umsetzung moderner «digitalisierter» Konzepte.
Abb. 1: Procurement Excellence im Einkaufs-Prozessmodell
Für Procurement Excellence gibt es keine Standardlösung
In der Praxis muss den individuellen Rahmenbedingungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Neugestaltung des Einkaufs sind:
- Geschäftsprozessmodell und -strategie
- Maturitätsgrad des Einkaufs
- individuelle Stakeholder-Interessen
- kulturelle Voraussetzungen und interne Stellung des Einkaufs
Diese Faktoren entscheiden beispielsweise über den Grad der Zentralisierung von Einkaufsfunktionen oder der Standardisierung des Einkaufsportfolios sowie über die im Einzelfall anzusetzenden Hebel.
Abb. 2: Merkmale Procurement Excellence
hpo begleitet Sie auf dem Weg zur Procurement Excellence
Bei der Gestaltung leistungsfähiger Einkaufsorganisationen kommen unsere Kriterien der High Performance Organisation zur Anwendung. Unsere langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Implementierung von High Performance Organisations sorgt für eine genaue Betrachtung der Gesamtzusammenhänge, die zuverlässige Verankerung der Lösung durch Befähigung der Mitarbeitenden und für messbaren Impact.