hpo Practical Case Verkehr
Mehr Transparenz bei strategischen Entscheiden
Die Bewältigung der zunehmenden Nachfrage stellt Bahnunternehmen vor grosse strategische Herausforderungen. Seit 2005 hat die Anzahl der jährlich zurückgelegten Personenkilometer im Schweizer Schienenpersonenverkehr um 13 Prozent auf fast 21 Milliarden zugenommen. Bis 2040 sagt das Bundesamt für Verkehr trotz des temporären Einbruchs wegen der Pandemie eine weitere Zunahme voraus. Die beförderten Kunden haben hohe Ansprüche und legen grossen Wert auf Pünktlichkeit und einen modernen und qualitativ hohen Standard des Rollmaterials.
Artikel teilen
Strategisches Outsourcing ja oder nein? Das Branchenmodell schafft Transparenz
Immer mehr Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) hinterfragen ihre strategische Positionierung und evaluieren Möglichkeiten für eine Fokussierung ihrer Wertschöpfung. In vielen Fällen wird das Outsourcing (Auslagerung) einzelner Wertschöpfungsstufen in Erwägung gezogen. Wesentlicher Treiber dieser Überlegungen ist vor allem, durch die Wahl eines spezialisierten Outsourcingpartners effizienter zu werden.
Ziel des Projektes
In einem konkreten Fall wurde hpo damit beauftragt, mögliche Vor- und Nachteile für das Outsourcing der Instandhaltungsaktivitäten eines Schweizer EVUs zu untersuchen. Was wären die kurz- und langfristigen Auswirkungen?
Vorgehen
Zusammen mit dem Kunden evaluierte hpo drei mögliche Outsourcing-Varianten:
- Auslagerung der kompletten Instandhaltung an einen Drittanbieter
- nur Auslagerung der schweren Instandhaltung
- Übernahme der kompletten Instandhaltung durch ein gemeinsam neu gegründetes Unternehmen (Joint Venture)
Um die wesentlichen Wertschöpfungsstufen, Schnittstellen und Marktteilnehmer besser zu verstehen und eine Aussage über die Auswirkungen des Outsourcings auf die strategische Positionierung des Kunden machen zu können, wurde gemeinsam mit einem unternehmensinternen Projektteam ein Branchenmodell erarbeitet. Das Branchenmodell ist ein Analyse- und Modellierungstool für die Positionierung des Unternehmens im Markt. Es dient der Identifikation der Wertschöpfungsstufen innerhalb einer Branche.
Die Schnittstellen zwischen den Wertschöpfungsstufen und die Marktleistungen pro Stufe können damit anschaulich und präzise dargestellt werden. Relevante Player (Kunde, Zulieferer, Partner, Wettbewerber, Behörden etc.) können im Branchenmodell eingeordnet und deren spezifische Rollen sichtbar gemacht werden. Das Branchenmodell wird von Kunden als «einzigartige Landkarte» gesehen, um strategische Fragen der Positionierung zu diskutieren.
Abb. 1: Branchenmodell als Landkarte zur strategischen Positionierung
Mithilfe des Branchenmodells konnte hpo dem Auftraggeber transparent und klar verständlich mögliche Synergie-, aber auch Konfliktpotenziale der einzelnen Outsourcingvarianten aufzeigen. Weitere Kriterien, die in die Evaluation eingeflossen sind, waren u.a.
- die Komplexität der Steuerung
- Abhängigkeit von potenziellen Lieferanten
- mögliche kulturelle Herausforderungen und Spannungen an den Schnittstellen von EVU und Outsourcingpartner
- mögliche Auswirkungen auf die Reputation unseres Auftraggebers.
Resultate
Dank der Analysen konnte sich unser Kunde auf eine wesentlich breitere Informationsgrundlage stützen und so einen fundierten Entscheid über die Zukunft der Instandhaltung fällen.
Ihr Partner für Strategie- und Organisationsdesign
hpo steht für High Performance Organisations. Als Experten für Strategie, Geschäftsprozesse, Organisation und Transformation begleiten wir national und global tätige Kunden seit 1995 dabei, Leistungspotenziale freizusetzen und Strategien in messbare Resultate zu verwandeln. Mit unserem ganzheitlichen und partnerschaftlichen Beratungsansatz führen wir sie zuverlässig zum Ziel: einer durchgängig gestalteten und nachhaltig wirksamen High Performance Organisation – zukunftsfähig und mit klarem Wettbewerbsvorteil.
hpo – unlocking performance